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...mit Michael Biberstein

1106. der Farbsatz

das Mass aller gestalterischen Dinge, dieses umfassende Inventar der Möglichkeiten, das Michael in seinem strengen 'Farbsatz' vor unsere Augen legt, und mit dem er in mir das vehemente Verlangen weckt, fähig zu sein zu einem 'Sprachsatz' von ebenso verbindlicher Totalität, ebenso masssetzender Unerbittlichkeit: "Überall ist alles anders" müsste da doch endlich weiterhelfen können, und die
verwegene Erkenntnis "Gäbe es die Kunst, sie müsste nicht gemacht werden!".

Peter K. Wehrli mit Michael Biberstein

1121. die Nebelschwaden

die völlig unerwartet heraufquellenden Nebelschwaden, die ich zuerst für Rauchschwaden eines gewaltigen Waldbrandes hielt, in die unser Bus bei der Abfahrt durch die Mata Atlantica eintauchte, und die die Schründe und Abgründe bei der Abfahrt nach Caraguatatuba in ein typisch bibersteinisches Bild verwandeln,

1121a.

wobei ich ganz sicher bin, dass ich diese vom Tropennebel verhangene Landschaft auch dann als bibersteinische erlebt hätte, wenn Mike Biberstein bei dieser Fahrt nicht neben mir im Bus gesessen hätte,

1121b.

und die Stärke des Erlebnisses, die ich mir nur damit erklären kann, dass ich bisher noch nie zusammen mit einem Künstler in sein naturgewordenes Bild eingetreten bin, was zudem auch deshalb bemerkenswert ist, weil ich bisher immer nur Grund hatte, von bildgewordener Natur zu reden und nicht -wie jetzt - umgekehrt.